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Ich fühle also bin ich! Warum Körperwahrnehmung, in digitalen Zeiten, der Schlüssel zum Glück ist

Was Du von Facebook über ein selbstbestimmtes Leben lernen kannst und was das mit Deiner Körperwahrnehmung zu tun hat.

 

Die Wörter Facebook und  selbstbestimmtes Leben in einem Atemzug  in den Mund zu nehmen klingt  wohl eher wie ein schlechter Witz. Wo Facebook ist wird vom gläsernen Mensch gesprochen, aber nie von Selbstbestimmung.

Dennoch ermöglicht uns die digitale Zeit, mehr als sonst eine Zeit davor, unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Man muss nur wissen, wie man im digitalen Zeitalter die Orientierung behält, um nicht vor lauter Angeboten den roten Faden  zu verlieren und körperlich und seelisch krank zu werden. Diese Orientierung finden wir in unserer Körperwahrnehmung.

 

Was können wir also von Facebook lernen?

"Das könnte Dir auch gefallen". Woher wissen die das? Facebook sammelt Daten. Diese verkaufen sie an Firmen damit diese genau wissen, welche Bedürfnisse und Wünsche ihre Lieblingskunden haben, um sie zum Kauf zu bewegen. Dialogmarketing nennt man das so schön. Unternehmer müssen sich heute die Mühe machen ein Gespräch mit den Kunden zu führen.  Dazu gehört, Empathie und Achtsamkeit für die Bedürfnisse und Nöte des Kunden zu entwickeln. Diese Fähigkeiten gehören zum Grundtenor des neuen Marketings.  Obwohl ich nicht alles für gut heiße, so muss ich zugeben, dass das eine gute Möglichkeit ist, dem Kunden nahe zu kommen und eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Als Kunde kauft man viel lieber, weil man das Gefühl hat "gemeint"  zu sein. Einkaufen wird zu einem höchst persönlichen und emotionalen Erlebnis.

 

Die Gefahr dabei ist:  Unternehmer nehmen dem Kunden immer mehr das Denken ab. Das kann ein Vorteil sein, weil der Kunde nicht alles selbst recherchieren muss und dadurch viel Zeit spart. Es hat aber auch einen gewaltigen

Nachteil: Wenn wir uns blind drauf verlassen, dass andere schon wissen was für uns gut ist, verlieren wir unseren inneren Kompass. Wir hören mehr auf andere als auf uns selbst und gehen in der Informationsflut des Internets verloren. Wir tauschen unseren freien Willen gegen Bequemlichkeit ein.

 

Ein inneres Gefühl der Leere macht sich breit und wir haben das Gefühl hilflos den sozialen Medien  und irgendwie auch unserem eigenem Leben ausgeliefert zu sein. 

 

 

Was können wir also tun? Übernehme Verantwortung für Dich und Deinen Körper.

Was online Klappt, funktioniert auch offline. Wie wäre es, wenn wir uns als Unternehmer unseres eigenen Lebens sehen würden? Dann wäre der Körper unser Lieblingskunde. Dann müssten wir uns die gleiche Mühe machen herauszubekommen, was unsere Bedürfnisse und Wünsche sind. Wir müssten Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen  entwickeln um mit uns und dem Körper ins Gespräch zu kommen. Wir müssten anfangen Verantwortung für unser Leben zu übernehmen.

 

Das hätte den Vorteil, dass wir selbst wieder das Denken und Fühlen anfangen und die Richtung vorgeben. Wir werden zum Experten. Wir bleiben Kapitän in unserem Lebensunternehmen.

Der Nachteil: Es kann ein mühsamer, unbequemer Weg sein, in dem wir unsere liebgewonnene Komfortzone verlassen.

 

Die Herausforderung: In der Orientierungslosigkeit langsam Sicherheit zu finden

So wie sich viele Unternehmer im Dickicht des digitalen Dschungels unsicher und verloren fühlen, so fühlen wir uns im eigenen Körper auch nicht mehr zu Hause. Wir haben uns verirrt.  Das was früher funktioniert hat, geht jetzt nicht mehr. Der Körper, unser bester Freund und wichtigstes Navigationsgerät ist ins Abseits unserer Aufmerksamkeit gerutscht. Wir spüren ihn nicht mehr. Erst wenn er schmerzt. Das erzählen mir die vielen Geschichten von Burnout Patienten,  Rückenschmerzgeplagten und gestressten Menschen, die in meine Praxis kommen.

 

Ein Gespräch mit dem Körper? Wie soll das denn gehen?

 

1. Du brauchst erst mal Daten über Dich.

2. Du musst wissen wie und woher Du sie bekommst.

3. Lerne die Sprache deines Betriebssystems

4. Mach ein Update Deines Betriebssystems

5. Arbeite an Deinem inneren Netzwerk

 

1.Woher bekommst Du Daten über Dich?

Unsere Gefühle und Empfindungen sind die "Likes" und "Kommentare" des Körpers. Hast Du Dir schon mal überlegt woran Du merkst, dass Dir etwas gefällt? Achte mal darauf, wenn Du das nächste Mal etwas likest und teilst, woher weißt Du, das Dich etwas anspricht. Woher weisst Du ob Dir etwas schmeckt, welches Kleidungsstück Du magst oder welche Musik Du gerne hörst?  Sagt das Dein Kopf oder ist das so ein Gefühl in Dir?

 

Daten über Dich findest Du in Deinen Faszien.

Wenn es ein Gefühl ist, wo spürst Du es? Jetzt wirst Du vielleicht sagen- na im Körper, wo sonst?  Richtig. Daten über Dich findest Du in Deinen Körperempfindungen. Sie liegen sozusagen unter Deiner Haut. Um ganz genau zu sein in Deinen Faszien.

 

 2. Wie kommst Du an Deine Daten ran?

Achtsame Körperwahrnehmung ist das Medium der Datenübertragung.

Ein wirksamen Werkzeug, um ein Gespräch mit  Deinem Körper zu führen und Informationen zu sammeln,  ist die achtsame Körperwahrnehmung. Ja,  genau! Das, was buddhistische Mönche oder Yogamenschen schon lange praktizieren, erhält jetzt Einzug in unsere moderne, digitale Welt. Das ist nicht nur was für Esoteriker oder Freaks, ganz im Gegenteil: Das wird unser täglich Brot und sichert unsere Selbstständigkeit und Orientierungsleistung in einer immer schneller werdenden Welt.

 

 

3. Lerne die Sprache Deines Betriebssystems.

Die Sprache Deines Betriebssystems ist Dein 6. Sinn. Der Körpersinn. Das Fühlen.

Faszien bestehen nicht nur aus Kollagen sondern sind durchzogen von Milliarden Sinneszellen. Diese liegen vor allem in den Faszienschichten, die Deine Muskeln umhüllen und in Deinen Gelenken.  Hättest Du gedacht, dass direkt unter Deiner Haut Dein größtes Sinnesorgan liegt? Hätten wir dieses "Fühlorgan" nicht,  könnten wir uns nicht bewegen. Wir könnten unsere Beine gar nicht spüren. Wir könnten uns nicht wahrnehmen. Wir wären sozusagen körperlos und würden nur aus Gedanken bestehen. Wir wären wie Roboter und könnten uns nur Bewegen wenn jemand unsere Gedanken steuert. 

 

Die Krux des ganzen: Wir sind zu Informationsjägern und zu Kopfmenschen geworden. Aber der Kopf  bzw. Deine Gedanken können nichts fühlen. Du fühlst nur mit Deinem Körper. Mit nichts anderem. Wenn Du nichts mehr fühlst, dann bist Du wie ein Roboter. Hohl und fremdgesteuert. Wenn Du ehrlich bist,  ist es nicht dieses Gefühl, das Dich oft begleitet? Ist das nicht auch unsere größte Angst im digitalen Zeitalter, fremdgesteuert und gläsern zu sein? Einem fremden Willen zu unterliegen? Wenn Dir das bewusst wird, dann kommst Du der Notwendigkeit des Gespräches mit Dir ein großes Stück näher.

 

 4. Das Betriebssystem kennen lernen und auf dem neuesten Stand bringen.

 

Faszien sind ein gigantisches körperweites Kommunikationsnetzwerk mit einer unbegrenzten Speicherkapazität. Vergleichbar mit dem WWW und seinen Clouds.

Dein ganzes Leben ist in einer gigantischen Fasziencloud gespeichert. Das nennt sich Körpergedächtnis.  Alle Erfahrungen, die guten und die schlechten, Glaubenssätze, Gefühle und Überzeugungen wandern als "Bilddatei" dort hinein. Dein erster Schultag, Dein erster Kuss. Der erste Liebeskummer. Die erste Niederlage. Der Streit mit Deinem Vater. Die Kündigung. Das Foto in Deinem Kopf, das Gefühl dazu im Körper. Das ist so, als ob Du die Fotos Deines Lebens bei Google Fotos abgespeichert hast. Du kannst jeder Zeit darauf zugreifen. Du musst Dich nur daran erinnern.  Diese gespeicherten Bilddateien erzählen Deine Geschichte und verleihen Dir Dein Aussehen, Deine Körperhaltung und Deine Persönlichkeit.  Alles ist wichtig, nichts geht verloren. Rufst Du Deine Bilder im Kopf ab, dann fühlst Du sie mit deinem ganzen Körper wieder, so als ob es jetzt gerade passiert.

 

Experiment: Denk mal daran, wie Du herzhaft in eine Zitrone beißt- was passiert da in Deinem Mund? Vielleicht spürst Du wie sich alles Zusammenzieht obwohl Du nur an eine Zitrone gedacht hast?

Über Deine Erinnerung kannst Du also ganz viele Daten über Dich sammeln. Aber auch über Deine aktuellen Beziehungen, Vorlieben, Abneigungen. Dein Körper ist Repräsentant und Feedbackgeber Deiner Erlebnisse und verkörpert  in jeder Sekunde Deines Seins, was Du denkst und fühlst.

 

Die wichtigsten Daten stammen aus Deiner Kindheit und Jugend . Alles was hoch emotional in deinem Leben war, wird als oberste Priorität eingestuft und auf die Festplatte eingespeist.  

 

Diese Programme laufen ununterbrochen ab. Sie bestimmen in erster Instanz Deine Art zu fühlen und die Welt zu betrachten. Sie warnen Dich vor Gefahr und beschützen Dich. Sie bestimmen den Spannungszustand Deiner Muskulatur und die Art wie du gehst. Sie Bestimmen welche Beziehungen Du führst,  wen Du liebst und welchen Job Du hast.

 

Das Problem: Nach dem Du von Deinem Körpergedächtnis nichts gewusst hast, gab es nie ein Update Deiner Daten. Dein Betriebssystem ist das Gleiche wie vor 20, 30 oder sogar  40 Jahren. Obwohl Du älter geworden bist und Dich weiterentwickelt hast.

 

Heute bist Du ein gestandener Geschäftsmann, Vater oder Mutter und reagierst auf die Anforderungen des Lebens 2018 mit dem Betriebssystem eines 11 Jährigen aus dem Jahre 1993.

 

Deswegen kommen viele Menschen in die Praxis, weil sie sich den Anforderungen des Lebens nicht mehr gewachsen fühlen. Beziehungen scheitern. Sie entwickeln Symptome und Schmerzen.

 

Wie kannst Du Dein Betriebssystem updaten?

Wenn Du  die Sprache Deines alten Betriebssystems langsam verstehst, kannst du es mit neuen Daten in Form von neuen Überzeugungen, Glaubenssätze und Erfahrungen füttern, die Dir jetzt gefallen und Dein Leben bereichern. Du kannst Dein Schutzsystem beruhigen. Dein Betriebssystem kommt langsam auf den neuesten Stand und Du merkst wie vernetzt Dein Körper mit deinem Leben ist. Fühlt sich Dein Körper gut an, fühlt sich die Welt und Dein Leben gut an. Fühlst sich Dein Körper schwer und müde,  wirst Du die Welt ebenfalls schwer und müde erleben.

 

5. Wenn Du schnell etwas ändern möchtest dann arbeite an Deinem inneren Fasziennetzwerk

Im Körper liegt der Schlüssel zum Glück. 

Dein Fasziennetz kann durch eine spezielle manuelle Berührung in einen anderen Spannungszustand gebracht werden. Das  hat dann unweigerlich Auswirkungen darauf, wie Du die Welt erlebst.

Es kann auch sein, dass Du mit Gefühlen, die noch nicht richtig verarbeitet sind, in Kontakt kommst. Du kannst sie nochmals bearbeiten. So als ob Du ein altes Foto betrachtest, nochmal darüber weinst und dann die Erinnerung daran zur Seite legst.

Durch die  achtsame Berührung deines Fasziennetzwerkes kannst Du sehr schnell Daten über Dich gewinnen und auf den neuesten Stand bringen. Du kannst Deine Bilddateien sortieren und bewusst im Körper abspeichern. Hierfür ist es sinnvoll jemanden zu kontaktieren, der sich mit diesem Netzwerk auskennt und dessen Programmiersprache spricht. Der Dir hilft Ordnung zu schaffen.

Dann kannst Du alten Content mit neuem Content überschreiben und wirst dadurch immer bewusster. Deine Körperstrukturen kommen in einen "Wohlfühltonus". Du richtest Dich auf.  Du findest Menschen die Dir gut tun. Kannst Beziehungen neu gestalten. Findest Deinen Traumjob  und weißt was Du  brauchst, was Dich unterstützt um Wohlgefühl und Glück ins Leben zu holen. Das ist doch das, was wir uns alle am meisten wünschen.

 

Jetzt brauchst Du keine Vorschläge mehr von Facebook nach dem Motto: Das könnte Dir auch gefallen.

Du hast jetzt Dein eigenes Navigationssystem. Alles in Dir arbeitet von nun an  in die Richtung, die Du vorgibst. Du bist jetzt Körperexperte.  Du kannst Dich auf dein Körpergefühl verlassen. Du weißt jetzt, wie sich etwas anfühlen muss, damit es für dich passt. Dein neues Körpergefühl navigiert Dich sicher durch so manchen Sturm und gibt dir Orientierung online und offline. Dein Leben wird zum persönlichen, emotionalen Erlebnis und Du bist und bleibst der Kapitän.

 

Ein gutes hat die digitale Zeit. Sie nimmt uns so viel Arbeit ab, dass wir uns wieder den wesentlichen Dingen, nämlich uns selbst  zuwenden können, ja sogar fast müssen um uns nicht ständig ablenken zu lassen.

 

Was kannst du also tun?

1. Verbinde Dich mit Deinem Körper

2. Lerne achtsame Körperwahrnehmung

3. Mach ein Update von Deinem Betriebssystem

4. Arbeite an Deinem Fasziennetz

 

Freiheit bedeutet ständige Achtsamkeit

 

Herzlich Larissa

 

 

 

 

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