Das Tensegritätsmodell

oder anders ausgedrückt: "Frieden mit der Schwerkraft"


Tensegrität ist die Kunst mit wenig Materialaufwand etwas extrem Stabiles und gleichzeitig extrem Bewegliches zu bauen, dass sich mühelos den Umweltbedingungen anpasst"


 

Blickt man in die Natur (z.B. Bambus) oder betrachtet man Bauwerke, wie das Münchner Olympiastadion, so entdeckt man die typische Bauweise der Tensegrität. Dieses Modell kann exakt auf den Bauplan des menschlichen Körpers übertragen werden. Faszien und Knochen bilden ein körperweites Spannungsnetzwerk. Unsere Knochen spannen die Faszienbahnen auf. Sie dienen als Platzhalter. Das ist eine neue Betrachtungsweise der Muskel-Skelettanatomie und wirft alte Annahmen über Bord.

Bild: Anatomie Trains (Tom Meyers)
Bild: Anatomie Trains (Tom Meyers)

 

Von der Wirbelsäule zur Wirbelschlange! 

 

Lange hatte die Medizin die Wirbelsäule als starre Säule angesehen. Sie diente dazu die Last der Schwerkraft von oben nach unten durch den Körper abzuleiten. (Kompressionsmodell)

 

Durch die Faszienforschung weiss man heute, dass die Wirbelsäule eher einer Wirbelschlange gleicht. Sie ist beweglich und dehnt sich nach oben aus. Die Wirbelsäule richtet sich an der Schwerkraftlinie auf und spannt dadurch das Fasziennetz. Je besser sie das tun kann, um so mehr Platz und Beweglichkeit bekommen die Wirbelgelenke. Gleichzeitig werden einwirkende Kräfte über die Faszienzüge durch den ganzen Körper abgeleitet. (Tensegritätsmodell)

 

 

Es entstehen optimale Druck, -Zug- und Spannungsverhältnisse und der Körper ist harmonisch in der Schwerkraft ausbalanciert.